Digitale Besichtigungen beim Immobilienverkauf: Das sind Vor- und Nachteile

Es ist so einfach, man macht es sich zu Hause bequem und klickt auf dem Tablet oder dem Laptop auf den vom Makler zugesandten Link. Schon startet die virtuelle Besichtigung der zum Verkauf stehenden Wohnung oder des Hauses. Digitale Besichtigungen versprechen die Immobiliensuche und der Immobilienverkauf zu vereinfachen.

Doch was sind Vor- und Nachteile von Besichtigungen via Laptop, Tablet oder Smartphone?

Hochwertige Fotos und Grundrisse sind seit vielen Jahren Standard für den Verkauf einer Eigentumswohnung oder eines Wohnhauses. Bei Neubauten sind auch 3D-Visualisierungen – manchmal auch mit 360-Grad-Panorama – Teil eines hochwertigen Exposés.

Mit Beginn der Corona Pandemie gab es verstärkt digitale Besichtigungen in Form von virtuellen Rundgängen oder sogar persönliche Touren durch den Makler oder die Maklerin im Rahmen eines Video-Anrufs. Wir erinnern uns: Im Frühjahr 2020 waren persönliche Besichtigungen bis Anfang Mai nicht möglich.

Digitale Besichtigungen: Das sind die Vorteile

Größeres Einzugsgebiet

Digitale Besichtigungen ermöglichen es, Interessenten zu erreichen und ihnen die Immobilie zu zeigen, auch wenn diese nicht in der Nähe der zum Verkauf stehenden Immobilie wohnen. Virtuelle Besichtigungen sprechen daher besonders Menschen an, die einen Umzug planen, aktuell aber noch in einer anderen Gegend leben.

Erster Eindruck

Virtuelle Besichtigungen bieten oft detaillierte Ansichten einer Immobilie. Dies ermöglicht potenziellen Käufern, sich ein erstes Bild von einer Immobilie zu machen und zu entscheiden, ob sie die Immobilie persönlich besichtigen möchte.

Flexibilität und Zeitersparnis

Interessenten können eine Immobilie flexibel online besichtigen. Und zwar genau dann, wenn sie Zeit haben. Die Zeitersparnis – durch das Wegfallen von An- und Abfahrten zu der zum Verkauf stehenden Immobilie – ist ein weiterer Vorteil digitaler Besichtigungen.

Weniger Abstimmung mit Besitzern

Ist eine zum Verkauf stehende Wohnung oder ein Haus noch bewohnt, stören virtuelle Besichtigungen die Besitzer nicht. Es müssen nur die Termine mit den Besitzern abgestimmt werden, die wirklich in Präsenz stattfinden. Und nur für diese Termine muss die Wohnung vorbereitet werden.

Digitale Besichtigungen: Das sind die Nachteile

Mangelnde physische Präsenz

Digitale Besichtigungen vermitteln nicht das Gefühl und die Atmosphäre einer Immobilie, wie dies bei einer persönlichen Besichtigung der Fall ist. Virtuell gewinnt man keinen umfassenden Eindruck des Wohnhauses oder der Wohnung.

Die Interessenten können sich auch kein genaues Bild von der Qualität der Ausstattung einer Immobilie machen, da die Besichtigung rein visuell ist. Auch von der Umgebung erfährt man nur, was einem das Exposé oder Google Maps verraten. Wie die Lage einer Immobilie wirklich einzuschätzen ist und ob einem diese wirklich zusagt, erfährt man nur vor Ort.

Falsche Erwartungen

Virtuelle Besichtigungen können, je nach Qualität der verwendeten Technologie und der Art und Weise, wie die Tour erstellt wurde, manchmal falsche oder verzerrte Eindrücke vermitteln.

Dazu kommt, dass das Erlebnis durch die Interessenten auch von dem verwendeten Endgerät abhängt. An einem großen Bildschirm gewinnt man einen anderen Eindruck als an einem Smartphone. Auch ist es schwieriger, sich anhand eines Bildschirms z. B. in einem größeren Gebäude zu orientieren. Dies kann zu Missverständnissen oder falschen Erwartungen seitens der Käufer führen.

Zusätzliche Kosten

Die Erstellung hochwertiger virtueller Touren verursacht zusätzliche Kosten, insbesondere wenn professionelle Dienstleistungen oder spezialisierte Ausrüstung erforderlich sind. Da persönliche Besichtigungen – anders als in den Anfangszeiten der Pandemie – möglich sind, werden virtuelle Besichtigungen, trotz der Vorteile, aktuell nur für ausgewählte Immobilien angeboten.